Das Jahr neigt sich dem Ende und mit fallenden Blättern und sinkenden Temperaturen wächst auch in uns oft der Wunsch nach Rückzug und Sammlung. Die Yang-Energie des Sommers weicht der Yin-Energie des Winters. Langsamkeit, Dunkelheit, Intuition und das Prinzip des Weiblichen werden damit verbunden.
Passend dazu möchte ich euch das Konzept von Pratyahara vorstellen. Oft übersetzt mit „Neutralität der Sinne“ ist Pratyahara das 5. Glied des 8-gliedrigen Yogapfades nach Patanjali.
Im Yogasutra 2.54 ist es folgendermaßen übersetzt:
„Wenn die Sinne nicht allzu leicht von äußeren Objekten gelenkt werden und deren Form präsentieren, gewinnt das Innenleben an Kraft.“
Pratyahara zu üben, also Sinnesreizen nicht nur zu widerstehen, sondern sie neutral wahrzunehmen und sich nicht an sie zu binden, gilt als notwendige Vorstufe der Meditation. Ziel ist die Durchlässigkeit der Sinnesorgane.
In unserer Yogapraxis üben wir diese Fähigkeit bereits. Sowohl bei Asana wie auch Pranayama ziehen wir unsere Sinne zurück, lauschen dem, was sich in uns meldet und gelangen dadurch in einen Zustand der Unabhängigkeit von äußeren Reizen.
Zum Jahresabschluss wird es passend dazu noch einmal einen Nachmittag mit Bikram geben, dem fordernden Stil, der auch unter dem Namen Hot Yoga bekannt wurde. Um die Bikram-Serie zu üben, ist unser Drishti gefordert, die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und zu fokussieren.

Hinterlasse einen Kommentar